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- 30.06.2021
5 gut umsetzbare Tipps, um eine Dachgeschosswohnung im Sommer vor zu großer Hitzeentwicklung zu schützen
Leben und vielleicht sogar Arbeiten in einer Dachgeschosswohnung, früher gerne auch Mansarde genannt, ist aus vielerlei Gründen ein besonderer Lebensstil. Der Blick in die grünen Baumkronen des eigenen Gartens oder bei Nacht über das Lichtermeer der Stadt – das klingt für viele Menschen nach einem wahr gewordenen Wohntraum. Das kann es auch sein, jedoch hat diese Wohnform bei allen Schönheiten auch ihre Tücken.
Neben den Einschränkungen durch die Dachschrägen gehört die starke Hitzeentwicklung in den Sommermonaten auf jeden Fall dazu. Wir machen hilfreiche Vorschläge, wie Sie die allergrößte Hitze draußen halten können.
Warum sich gerade Dachwohnungen so sehr aufheizen
Da der Wohnraum im Dachgeschoss naturgemäß direkt unter dem Dach liegt, ist er nicht nur der Aufheizung durch die Fenster, sondern auch immer der Gesamterwärmung durch die Dachfläche ausgesetzt.
Die Physik lehrt uns, dass warme Luft leichter ist als kalte. So wird die warme Luft von der kalten verdrängt, in unserem Falle bis unter das Dach. Umgangssprachlich wird dies oft als „warme Luft steigt nach oben“ Phänomen bezeichnet. Es kommt also zu einer Stauung der Wärme unter der Dachfläche, da es für die Hitze dort wenig Möglichkeiten gibt zu entweichen.
Dachgeschosswohnungen in Altbauten sind zusätzlich von der dort oft vorherrschenden schlechteren Dämmung betroffen, was diesen Effekt noch verstärkt.
Was also vorbeugend tun?
Tipp 1 – Alle Fenster vor der Sonneneinstrahlung schützen
Dieser Tipp hört sich recht simpel an, ist aber tatsächlich bei sorgfältiger Umsetzung einer der wirksamsten. Die Dachfenster sind der unmittelbaren Sonneneinstrahlung regelrecht ausgeliefert. Je größer die Fensterflächen, desto dramatischer natürlich auch die Auswirkungen.
Sorgfältig bedeutet, die Fenster wirklich den gesamten Tag geschützt zu halten. Dazu eignen sich Verdunkelungsrollos, Jalousien oder dichte Vorhänge. Hier entscheidet auch das Material und die Farbe über den Wirkungsgrad. Je mehr die Sonnenstrahlen reflektiert werden, desto kühler kann der Raum bleiben. Helle Farben erfüllen diese Anforderungen besser.
Lassen Sie sich im Fachgeschäft beraten, was für Sie die stimmigste Lösung sein könnte. Es gibt zu diesem Zweck spezielle metallische Textilien und Alu Jalousien. Auch Thermoverdunklungsfolien sind für Dachfenster erhältlich, die innen an der Scheibe angebracht werden können. Fensterfolien haben den Vorteil, dass sie die Hitze draußen halten, dabei aber eine gewisse Lichtdurchlässigkeit besitzen. Das erspart Ihnen einen Sommer bei künstlichem Licht.
Die ungeschlagene Nummer eins des Fensterschutzes aber sind außen liegende Rollladen oder Fensterläden, die nicht umsonst gerade im warmen Süden häufig anzutreffen sind. Sie reflektieren und halten die Hitze komplett draußen. Ein Treibhauseffekt, wie er bei innen liegendem Schutz entstehen kann, wird so ausgeschlossen.
Tipp 2 – Richtig lüften
Wenn auch sie den Instinkt kennen, die Fenster öffnen zu wollen, wenn es in der Wohnung zu warm ist, dann sollten Sie diesem Drang in einer Dachwohnung nur sehr bedingt nachgeben. Ihre Fenster sollten den ganzen Tag über geschlossen bleiben. Gelüftet wird ausschließlich am späten Abend, lange nach Sonnenuntergang, oder am frühen Morgen. Gerne auch die ganze Nacht hindurch.
Ansonsten würden Sie den gegenteiligen Effekt erzielen, denn draußen sind an heißen Sommertagen die Temperaturen noch deutlich höher als im Haus, und diese Wärme würde sofort hineinströmen. Die effektvollste Lüftungsart ist das sogenannte Querlüften. Dabei werden möglichst gegenüberliegende Fenster komplett geöffnet, sodass die frische Luft durch die ganze Wohnung ziehen kann.
Tipp 3 – Verdunstungskälte erzeugen
Eine Möglichkeit, die Temperaturen in der Wohnung fühlbar zu senken, sind natürlich Klimaanlagen. Aufgrund ihrer schlechten Energiebilanz und der möglichen schädlichen Auswirkungen auf die Gesundheit werden sie nur in Ausnahmefällen für private Haushalte als empfehlenswert erachtet.
Eine einfache, aber doch recht wirksame Alternative ist das Erzeugen von Verdunstungskälte mithilfe eines Ventilators. Sie können die eigene Haut anfeuchten und werden die Brise dann als angenehm abkühlend empfinden. Oder sie hängen einfach ein nasses Handtuch in den Luftzug des Gerätes, sodass der Effekt der Raumluft zugutekommt.
Tipp 4 – Bauliche Maßnahmen
Auf lange Sicht gesehen sind Verbesserungen der Dachdämmung und/oder der Einbau spezieller Fenster die nachhaltigste Lösung. Für den Hitzeschutz ist der sogenannte g-Wert der Fenster maßgeblich. Er bezeichnet den Gesamtenergiedurchlassgrad, welcher angibt, wie hoch der solare Wärmegewinn durch das Fenster ist.
Sind Sie Eigentümer des Dachgeschosses, ist es sinnvoll, langfristig über diese Investitionen in den Wohnwert nachzudenken. Als Mieter eine Mansarde mit veralteter Bauweise kann ein freundliches und informatives Gespräch mit dem Vermieter geeignet sein, um ihn auf die Problematik hinzuweisen.
Tipp 5 – Zusätzliche Wärmequellen vermeiden
Alle Elektrogeräte in Ihrem Haushalt erzeugen Wärme. Daher empfiehlt es sich, im Sommer so viel wie möglich von dieser zusätzlichen „Heizung“ zu vermeiden. Statt der Stand-by-Funktion verwenden Sie schaltbare Steckdosen und unterbrechen Sie die Stromversorgung bei Nichtgebrauch komplett.
Verzichten Sie möglichst auf den Trockner und nutzen die natürliche Trocknung im Garten. Vielleicht kann auch die Nutzung der Spülmaschine auf ein Minimum reduziert werden. Der Kühlschrank sollte nach Gebrauch so schnell wie möglich wieder geschlossen werden, auch wenn der Kühleffekt noch so verlockend ist. Denn durch die Kälteabgabe wird er danach deutlich mehr Energie verbrauchen, um wieder herunter zu kühlen. Und dabei erzeugt er wiederum Wärme.
Wenn Sie aus Überzeugung in eine Dachwohnung gezogen sind, werden Sie ihre Vorzüge im Frühjahr, Herbst und Winter lieben und genießen. Die wenigen Wochen im Jahr mit wirklich unangenehm hohen Temperaturen sind wahrhaft anstrengend, aber der Liebhaber wird sie in Kauf nehmen und versuchen, das beste daraus zu machen.
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