Der sprunghafte Anstieg der Hypothekarzinsen in den ersten Monaten des Jahres 2022 verunsichert viele Menschen, die eigentlich mit dem Kauf einer Immobilie liebäugeln. Das beobachten die Finanzierungsexpertinnen und -experten von Engel & Völkers Finance immer wieder in ihren Beratungsgesprächen. Doch wie genau wirkt sich der Zinsanstieg auf die Immobilienfinanzierung aus? Was bedeutet er für laufende Finanzierungen?
Gerade wieder der letzte Zinsschritt der Nationalbank um 0,75 Prozentpunkte wird sich rasch am Markt für die Eigenheim-Finanzierung auswirken, jedoch unterschiedlich bei Saron- oder Festhypotheken. Der Saron basiert auf den täglichen Transaktionen im Schweizer Markt für Refinanzierungen und ist eng mit dem Leitzins verknüpft. Höhere Leitzinsen wirken sich unmittelbar auf das Zinsniveau aus. Steigt dieser wie vermutet bis Ende Jahr auf 1 Prozent, wird allgemein erwartet, dann Ende Jahr für eine Saron-Hypothek bis 2 % bezahlt werden muss. Bei langfristigen Festhypotheken dürfte der Zinsanstieg bis Ende Jahr hingegen bescheidener ausfallen. Dort hat der Markt Zinsanstiege bereits stärker eingepreist und es wird Stand heute für zehnjährige Festhypotheken eher mit einem Seitwärtstrend und Zinsen zwischen 2,8 und 3,2 Prozent.
Was bedeutet der Zinsanstieg für Menschen, deren Immobilienfinanzierung bereits läuft?
Hier raten die Expertinnen und Experten von Engel & Völkers Finance, sich frühzeitig mit dem Thema Anschlussfinanzierung zu beschäftigen. Die Zinsen sichert man sich meist nur für einen bestimmten Zeitraum. Läuft die Zinsbindung in absehbarer Zeit aus, so kann eine Anschlussfinanzierung abgeschlossen werden - übrigens nicht nur bei der Bank, die die Immobilie ursprünglich finanziert hat, sondern bei jedem Kreditgeber. Möchte man sich heute bereits die Zinsen für eine Finanzierung sichern, die erst in einigen Monaten oder Jahren zu laufen beginnt, so kommt ein sogenanntes Forward Darlehen in Frage. Auch hier gibt es einen kleinen Trost mit Blick auf die gestiegenen Bauzinsen: Die Aufschläge für Forward Darlehen haben sich nicht verändert. Sie betragen etwa 0,3 Prozentpunkte auf den aktuellen Zins, wenn man sich das Darlehen 36 Monate im Voraus sichert. Was noch vor einem Jahr bei Bauzinsen von 0,6 Prozent viel erschien, relativiert sich nun.
Wie werden sich die Zinsen zukünftig entwickeln?
Eine genaue Prognose ist schwierig. Ein solch signifikanter Zinsanstieg wie in den ersten Monaten 2022 erscheint den Finanzierungsspezialisten von Engel & Völkers Finance jedoch auf absehbare Zeit unrealistisch. Ihre Empfehlung: Keine Panikkäufe tätigen, nur weil die Zinsen gegebenenfalls noch weiter steigen, denn ein Immobilienerwerb will weiterhin wohl überlegt sein. Wer aber seine Traumimmobilie gefunden hat, sollte sie kaufen. Der Zins ist letzten Endes nur einer von vielen Faktoren.
Die Engel & Völkers Finance Germany GmbH, ein Lizenzpartner der Engel & Völkers Marken GmbH & Co. KG, ist ein unabhängiger Vermittler von Immobilienfinanzierungen. Mit einer passgenauen Finanzierung unterstützt das Unternehmen seine Kundinnen und Kunden bei der Erfüllung ihres Immobilientraums - ob beim Kauf von selbstgenutztem Eigentum, einer Immobilie als Kapitalanlage oder bei Modernisierungsmaßnahmen.