Whisky Vision

Sie waren Unternehmensberaterin, bevor Sie Nc’nean gründeten. Wie kam dieser Wandel?
Es war eine lang gehegte Familienidee. Ich wusste, dass ich meinen Job in London verlas- sen wollte, und schrieb einen Businessplan. Es dauerte zwei Jahre, bis wir das Geld zusammenhatten, und weitere zwei Jahre, um die Destillerie auf der Farm meiner Eltern an der Westküste Schottlands zu bauen. 2017 began- nen wir mit der Destillation, unseren ersten Whisky brachten wir 2020 heraus.

Was wollen Sie als junges Unternehmen anders machen als die großen Traditionsfirmen?
Alle sagen: „Wir machen die Dinge so, wie sie schon immer gemacht wurden.“ Ich kann verstehen, warum man Tradition aufrechterhalten möchte. Aber mir schien keine der schottischen Brennereien, die ich besuchte, auf Nachhaltigkeit ausgerichtet zu sein.

Ihr Whisky ist bio-zertifiziert, Sie produzieren klimaneutral und mit Zero-Waste-Konzept.
Das war mir persönlich schon immer sehr wichtig. Wir wollen Pionierarbeit für eine nachhaltige Produktion leisten und kreative und moderne Spirituosen herstellen.

Whisky wird oft als männlich empfunden. Es gibt in der Branche nicht viele Frauen in Führungspositionen. Wie stehen Sie dazu?
Die Industrie tut nicht viel, um dieses Stereotyp zu ändern. Aber ich glaube, viel mehr Frauen, als man denkt, mögen Whisky. Auch wenn die Wahrnehmung sehr männerdominiert ist, gibt es innerhalb der Branche viele Frauen. Unser Team ist 50/50 zusammengesetzt. Ich möchte mehr Menschen ermutigen, Whisky zu probieren – egal welchen Geschlechts.

Was unterscheidet Sie von männlichen Kollegen?
Dass bei uns ebenso viele Frauen wie Männer arbeiten, bringt eine Vielfalt an Gedanken und Perspektiven mit sich und erlaubt uns, über den Tellerrand hinauszuschauen. Als Gründerin in einer männerdominierten Industrie erinnern sich die Leute an uns.