Engel & Völkers
  • 9 min. Lesezeit
  • 17.03.2022

Smarthome Kameras: Wissenswertes zur smarten Videoüberwachung

Für mehr Sicherheit an der eigenen Immobilie sorgt eine gute Videoüberwachung mit mehreren Smarthome Kameras. Ob Gartentor, Wohnungstür oder die Innenräume, mit den smarten Kameras lassen sich die Wohnung oder das Haus auch von unterwegs über das Smartphone gut beobachten. Wenn dafür keine Zeit ist, speichern die smarten Kameras die Videoaufzeichnungen, die dann im Bedarfsfall auf Speicherkarte, Cloud oder Handy zur Verfügung stehen. Die Auswahl an Smarthome Kameras unterschiedlicher Hersteller ist groß. Aus diesem Grund ist es wichtig zu wissen, worauf es im Wesentlichen bei einer Smarthome Kamera ankommt und für welchen Zweck sie geplant ist.

Welche verschiedenen Modelle an Smarthome Kameras gibt es?

Zunächst unterscheiden sich die Smarthome Kameras nach dem Einsatzort. Alle Kameras lassen sich generell im Innenbereich verwenden. Für den Außenbereich unter Vordächern genügt bereits eine Smarthome Kamera mit der Schutzart IP65, denn dann ist sie zumindest gegen Tropfwasser geschützt. Hängen die Außenkamera dagegen schutzlos im Freien, empfiehlt sich der Kauf von Kameras mit der Schutzart IP67 oder IP68, da diese weitaus wetterfester sind.

Nicht nur die Wetterbeständigkeit, sondern auch die Frage, ob ein Stromanschluss für die Smarthome Kamera am Einsatzort vorhanden ist, bestimmt die Auswahl. Batteriebetriebene Kameras funktionieren überall und sind schnell zu installieren. Dafür ist andererseits der Akku zu kontrollieren und regelmäßig aufzuladen. Eine praktische Alternative sind Smarthome Kameras mit Solarpanel, das im Winter vom Schnee freizuhalten ist. Etwas aufwendiger zu verlegen, dafür aber weitestgehend wartungsfrei sind kabelgebundene smarte Überwachungskameras. Einzig bei Stromausfall verweigern diese Videokameras ihren Dienst. Natürlich gibt es Kameras mit einer Kombination beispielsweise aus Akku und Solarpanel.

Schwenkbare WLAN-Kameras lassen sich sogar über das Handy steuern. So haben Immobilieneigentümer ihr Haus oder ihren Wohnungseingang im Urlaub im Blick und können die Perspektive der Kamera beliebig verändern. Darüber hinaus gibt es noch smarte Kameras mit internen oder externen Speichern und weiteren Funktionen wie beispielsweise in Kombination mit einer smarten Türklingel, schöner Beleuchtung oder einer Alarmanlage. 

Was ist eine WLAN-Überwachungskamera?

Zu den beliebten Smarthome Kameras gehört die WLAN-Überwachungskamera. Sie verbindet sich über eine festgelegte IP mit dem heimischen WLAN und so gegebenenfalls mit dem Internet. Aus Sicherheitsgründen stellen die Kameras die Aufnahme nicht direkt ins Internet, sondern auf eine Cloud. Zugriff auf die Aufnahmen haben Immobilieneigentümer mit dem Smartphone in Echtzeit und können so das Geschehen vor dem Haus oder in der Wohnung aktuell miterleben, selbst wenn sie nicht zu Hause sind. IP-Kameras lassen sich alternativ über ein Netzwerkkabel direkt mit dem Router verbinden. Die meisten Anwender kaufen eine WLAN-Überwachungskamera allerdings, um die Vorteile einer drahtlosen Kamera zu nutzen. WLAN-Kameras sind übrigens die Nachfolger der früheren Funk-Videokameras.

Wann ist der Einsatz einer Smarthome Kamera sinnvoll?

Wenn das Grundstück groß ist oder durch Pflanzen teilweise uneinsichtig, geben Überwachungskameras Einblick in diese Bereiche und damit mehr Sicherheit. Haustüren, Fenster, Garagen oder Gartentore haben smarte Kameras stets im Blick. Mit intelligenten Bewegungssensoren unterscheiden viele Kameras zuverlässig, ob sich ein Tier, ein Fahrzeug oder ein Mensch nähert. Smarthome Systeme mit entsprechenden WLAN-Kameras melden im letzteren Falle den Besucher am Smartphone. Sinnvoll sind Smartphone Kameras auch bei zeitweise leer stehenden oder abgelegenen Immobilien. Zugleich lassen sich die smarten Videokameras mit Mikrofon als Ersatz für ein Babyphone nutzen. Altersgerechtes und selbstständiges Wohnen ermöglichen smarte Kameras mit bidirektionaler Kommunikationsmöglichkeit, die sensorgesteuert eine Verbindung zwischen entfernt wohnenden Angehörigen und pflegebedürftigen Senioren ermöglichen.

Welche Aufgaben übernehmen Smarthome Kameras?

Eine Smarthome Überwachungskamera erfüllt gleich mehrere Zwecke. Zum einen dient sie zur Abschreckung und zeigt potenziellen Einbrechern, dass die Immobilie gesichert ist. Bei WLAN-Kameras lässt sich das Haus darüber hinaus von unterwegs überwachen. In Verbindung mit einer smarten Freisprechanlage oder integrierter 2-Wege-Kommunikation bemerken Besucher beim Klingeln nicht einmal, dass niemand zu Hause ist, wenn die Bewohner über das Smartphone statt über die Türsprechanlage kommunizieren. In Verbindung mit einem Smart Lock bieten Smarthome Kameras zusätzliche Sicherheit und die Möglichkeit, beispielsweise der Hausangestellten die Tür vom Arbeitsplatz aus zu öffnen. Spielende Kinder oder Haustiere hat die Kamera auch im entlegenen Teil des Gartens im Blick und überträgt die Bilder auf das Handy in der Küche. Darüber hinaus dienen Smarthome Kameras im schlimmsten Fall zur Aufzeichnung von Einbrüchen oder Einbruchsversuchen und erleichtern es, den Täter zu stellen und die Tat zu beweisen.

Wie funktioniert eine Smarthome Kamera?

Eine Smarthome Kamera hat stets im Blick, was an der Haus- oder Wohnungstür passiert. Viele der intelligenten Kameras sind in der Lage, Bewegungen zu erfassen und sogar zu unterscheiden. Sie erkennen den Unterschied zwischen Haustieren, Fahrzeugen und Menschen. Dementsprechend eingestellt senden die smarten Kameras bloß dann Bilder oder eine Benachrichtigung, wenn sich zum Beispiel eine Person nähert, nicht jedoch bei Tieren. So wissen Immobilieneigentümer stets, wenn sich jemand in ihrer Abwesenheit am Haus befindet. Schwenkbare Kameras mit Sensor folgen der Person überdies innerhalb des Sichtbereichs.

Je nach Modell speichert eine Smarthome Kamera die Bildaufnahmen auf einer SD-Karte, die direkt in der Kamera steckt. WLAN-Kameras senden die Videoaufnahmen zumeist direkt auf eine Cloud. Andere IP-Kameras übertragen die Aufnahmen zum Smartphone oder Tablet und verwenden dieses Gerät als Speicher. Für längere Aufnahmezeiten eignen sich externe Netzwerkspeicher, die eine lückenlose Aufzeichnung über Wochen garantieren können.

Welche Auflösung ist für eine Smarthome Kamera sinnvoll?

Wie detailliert ein Kamerabild sein muss, hängt vom gewünschten Einsatz ab. Zur Überwachung des Gartens oder Eingangs macht es keinen Sinn, eine Sicherheitskamera mit zu geringer Auflösung zu verwenden, auf deren Bildern nur einzelne Pixel, hingegen keine Personen zu erkennen sind. Bei Außenkameras mit großer Aufnahmefläche und geringer Beleuchtung empfiehlt sich neben einer hohen Auflösung vor allem eine entsprechend ausgelegte integrierte Infrarotbeleuchtung für den Nachteinsatz. Üblich und für fast alle Zwecke ausreichend ist eine Full HD Auflösung mit zwei Megapixel, die erheblich weniger Speicherplatz benötigt als eine 4K-Auflösung. Zur Überwachung von Innenräumen oder Haustieren genügt zumeist eine geringere Bildauflösung. WLAN-Kameras komprimieren ihre Bilder oftmals noch, um die Übertragung zu beschleunigen

Doch nicht bloß die Auflösung, sondern auch die Bildrate hat einen Einfluss auf das Video. Je nachdem, wie viele Bilder pro Sekunde die Kamera aufzeichnet, umso flüssiger läuft das Video. Hersteller machen Angaben zur Bildrate in fps, der Kurzform für „frames per second“, also Bilder pro Sekunde. Drei bis fünf Bilder sind für Privathäuser ausreichend, ab 15 fps läuft ein Video ruckelfrei. 

Was kostet eine Smarthome Kamera?

Die Kosten für eine Smartphone Kamera weichen stark voneinander ab. So gibt es bereits smarte Indoor-Kameras ab 30 Euro, die zur einfachen Überwachung eines Raumes ausreichen. Lernfähige Kameras mit künstlicher Intelligenz, Infrarot sowie Alarmsystem schlagen mit mindestens 120 Euro zu Buche. Für eine hochwertige Außenkamera mit Nachtsicht ist in der Regel mit dem Doppelten zu rechnen. Viele Anbieter vermarkten ihre Smartphone Kameras in Mehrfachpacks und zusammen mit einem Hub oder einer smarten Türklingel. Diese Pakete sind zumeist zwischen 200 und 600 Euro mit 2 bis 4 Kameras zu erhalten. Wer sein komplettes Haus und den Garten mit mehreren Kameras, einem kombinierten Alarmsystem und Überwachungsmonitor zur Ansicht aller Perspektiven gleichzeitig ausrüsten möchte, kann dafür schnell einige Tausende Euro ausgeben. Die Kosten für Smartphone Kameras hängen damit in erster Linie vom individuellen Bedarf ab. Hinzu kommen teilweise noch monatliche Gebühren für die Nutzung einer App oder einer Cloud, für die einige Anbieter üblicherweise zwischen fünf und 15 Euro pro Monat berechnen.

Was sind die besten Smarthome Kameras?

Tests gibt es viele zum Thema Smarthome Kameras und dementsprechend zahlreiche Testsieger. Die Funktionen, Einsatzgebiete und Preise unterscheiden sich jedoch dermaßen stark, sodass es die beste Kamera einfach nicht gibt. Eufy und TP-Link bieten bereits smarte Indoor-Kameras mit 2K- oder sogar 3K-Auflösung unter 50 Euro an, deren Funktionen sicherlich für die meisten Immobilieneigentümer ausreichend dürften. Ein Beispiel dafür ist die Eufy 2K Solo Indoor Sicherheitskamera mit Schwenk-Neige-Funktion, die sich in alle Smarthome Systeme von Google, Amazon oder Apple integriert. Sollten Kind oder Hund etwas anstellen, erfolgt die Ermahnung gleich über die bidirektionale Kommunikation.  

Unabhängig von Strom und WLAN präsentiert sich die wetterbeständige Reolink Go mit 4G, Akku und optional erhältlichen Solarpanel. Mit eigener SIM-Karte und integriertem Speicherchip eignet sich die Smarthome Außenkamera besonders gut für entlegene Bereiche. Der PIR-Sensor erfasst Bewegungen und aktiviert die Kamera mit 2-Wege-Audio und Infrarot-LEDs, die in der Nacht eine Reichweite von bis zu zehn Meter ermöglichen. Mit Solarpanel gibt es die Reolink Go für um die 250 Euro.

Besonders unauffällig ist die Netatmo Presence Full HD Kamera, die sich in einem eleganten Lampengehäuse versteckt. Das schützt die Außenkamera mit Infrarot, einem 100 Grad Weitwinkel sowie einer überdurchschnittlichen Reichweite von 20 Metern nicht nur vor Manipulation. Der integrierte Bewegungsmelder aktiviert das Flutlicht und schlägt so Einbrecher in die Flucht. Um die 250 Euro kostet das mit Apple HomeKit kompatible Modell als Außenkamera, ab 180 Euro gibt es die designstarke Innenkamera.

Was sind die Vorteile von WLAN-Überwachungskameras?

Smarthome Kameras mit WLAN-Anbindung überzeugen vor allem durch ihre räumliche Unabhängigkeit. Denn dank des Internets lässt sich die Immobilie aus dem Urlaub ebenso wie vom Arbeitsplatz aus am Smartphone beobachten. Bei schwenk- oder zoombaren Kameras erfolgt die Steuerung über eine App, mit deren Hilfe eine Person oder ein Objekt auf dem Grundstück oder im Haus detaillierter ins Bild zu holen ist. Zudem lassen sich die Aufzeichnungen über WLAN kabellos auf das Handy, den PC oder ein anderes Gerät im Netzwerk übertragen. Praktisch sind WLAN-Überwachungskameras nicht bloß für zu Hause, sondern genauso für Ferienimmobilien, die einen Großteil des Jahres leer stehen. Zudem sind die kabellosen IP-Kameras bei Bedarf schnell und mit wenigen Handgriffen an einem anderen Ort platzieren.

Was sind die Nachteile von WLAN-Überwachungskameras?

Fällt das Internet aus, können die WLAN-Überwachungskameras keine Bilder übertragen. Hinzu kommt eine geringe Reichweite, die bei drahtlosen IP-Kameras häufig nur zwischen 10 und 30 Meter beträgt. Hochleistungskameras überwinden inzwischen eine Distanz bis zum Router von bis zu 50 Metern in Gebäuden und 100 Metern im freien Gelände ohne Hindernisse, was fast immer ausreicht. Bei smarten WLAN-Kameras ist die Bildauflösung jedoch deutlich geringer als bei LAN-Kameras, da die Aufzeichnung zur Bildübertragung komprimiert werden muss. Die kabellosen Kameras verwenden meistens eine im Gerät eingesteckte Speicherkarte anstelle eines Rekorders und haben damit einen geringere Aufzeichnungsdauer als kabelgebundene Kamerasysteme mit Netzwerkrekorder.

Wie ist eine Smarthome Kamera zu installieren?

Mittels einer mitgelieferten oder optional erhältlichen Halterung lassen sich die Smarthome Kameras an Wänden, Dächern, Mauern oder Pfosten befestigen. Stromgebundene Kameras erfordern zusätzlich die Verlegung eines Kabels bis zur Verteilerdose oder Steckdose. Wichtig ist es, bei der Installation darauf zu achten, die Kamera möglichst vor Diebstahl und Vandalismus geschützt zu montieren. Das Gleiche gilt für die Stromversorgung, die am besten unter Putz oder im Erdreich verläuft. Die Einstellung des Blickwinkels, der Auflösung und weitere Einrichtung der Smarthome Kamera erfolgt in der Regel über eine App des Herstellers, am Display des Smarthomes oder am PC.

Welche Hersteller bieten Smarthome Kameras an?

Nahezu alle Anbieter von Smarthome Systemen haben Kameras im Angebot und darüber hinaus gibt es viele kompatible Kameras. Hierzu gehören die großen Hersteller und ihre Smarthome Technik wie beispielsweise Amazon Alexa oder Echo, Google Assistant, Bosch Smart Home oder Apple HomeKit. Kompatible Smarthome Kameras produzieren Hersteller wie beispielsweise Netatmo, Abus, Ring, TP-Link, Arlo, Ezviz, Panasonic, Eufy und viele mehr.

Welche rechtlichen Rahmenbedingungen gibt es für Überwachungskameras?

Smarthome Kameras sind in Deutschland nur zu Überwachung der eigenen Immobilie erlaubt. Verboten ist dagegen die Überwachung öffentlicher Straßen und Gehwege. Das Gleiche gilt für die angrenzenden Nachbargrundstücke. Soll beispielsweise die Wohnungstür der Eigentumswohnung mithilfe der smarten Kamera überwacht werden, darf diese ausschließlich die eigene Haustür aufzeichnen, nicht jedoch das Treppenhaus. Die Kamera darf nicht in die Privatsphäre anderer eingreifen und deren Bewegungen an der Wohnung vorbei aufzeichnen. Wer seine Innenräume oder sein Grundstück filmt und eine Putzfrau oder einen Gärtner beschäftigt, benötigt deren ausdrückliche Einwilligung dazu, und dass am besten in schriftlicher Form.

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