Tristan Auer gründete sein Innendesign Studio im Jahr 2002. Er hat sich auf überaus luxuriöse Heime, Boutique-Hotels und Showrooms für Marken wie Chanel, Puiforcat, Cartier, Contardi, Taillardat und Nina Ricci spezialisiert.
Ein Virtuose in der Dekoration
Sie haben mit Christian Liaigre und Philippe Starck gearbeitet. Wie hat diese Erfahrung Ihre heutige Arbeitsweise beeinflusst?
Ich habe gelernt, schnell zu arbeiten, d. h. wie man verschiedene Optionen vorbereitet, und mich nicht auf eine einzige Idee festzulegen. Ich habe versucht, eher verschiedene Stile herauszupicken als einem einzigen zu folgen. Ebenso habe ich gelernt, neugierig zu sein und die verschiedenen Seiten einer Kultur zu erkunden. Nachdem ich mit ihnen gearbeitet hatte, entschloss ich mich, mit dem zu brechen, was sie mir in puncto Stil beigebracht hatten, und davon ausgehend etwas zu schaffen, was mit persönlich am Herzen lag. Ich versuche, eine Kreation zu verteidigen, mir zu eigen ist, und ausgehend von dem zu entwerfen, was sich tief in mir findet.
Wie arbeiten Sie in Ihrem Studio?
Wir sind ein kleines Team aus fünfzehn Personen und führen etwa zwanzig Projekte in allen vier Ecken der Welt durch, darunter fünf im Zusammenhang mit Hotels.
Wie arbeiten Sie mit Ihrem Team zusammen?
Sobald der Kunde mir sein Projekt erklärt hat, sprühen die Ideen nur so. Sehr schnell skizziere ich alles von Hand und lege es ihm zur Ansicht vor. Wenn ihn persönlich, intim kennengelernt habe, kommt mir die Designidee sehr schnell. Dann wähle ich jemanden im Team und beauftrage ihn mit dem Projekt. Anschließend bin ich in allen Aspekten des Projekts zu Gange. Kein Plan verlässt mein Büro ohne meine Zustimmung. Wir arbeiten eng zusammen. Ich der glücklichste Mensch auf der Welt, denn für mich ist mein Schaffen keine Arbeit, sondern eine Leidenschaft, ein Geschenk des Lebens.
Was können Sie uns über die Arbeit sagen, die Sie an Autos gemacht haben?
Ich personalisiere ihr Design; dies ist ein neuer Bereich meines Studios. Ich betrachte mich als Maßschneider, denn üblicherweise fertige ich maßgeschneidert für Apartments an. Gleichermaßen schaffe ich das Design für die Fahrgastzelle eines Autos. Dieser „Lebensraum“ interessiert mich sehr; es handelt sich um eine sehr sinnliche, schicke Umgebung ... Und da man ihn beim Fahren nie betrachtet, kann man die Details nicht optisch wahrnehmen, sondern spürt sie. Dieser Aspekt ist mir sehr wichtig. Meine Oberflächenausführungen sind verschwenderisch und raffiniert. Alles ist personalisiert und eng mit der Persönlichkeit des Kunden verknüpft.
Wären Sie dazu bereit, uns eine Ihrer geheimen Quellen offenzulegen?
Ich habe die Arbeit von Fabienne L‘Hostis entdeckt, welche Keramik nach einer alten, traditionellen japanischen Methode aus dem 16. Jahrhundert, dem Raku, geschaffen hat. Ihre Kreationen setze ich oft in meinen Projekten ein.