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Die 15 Minuten-Stadt - infrastrukturelle Entwicklungen

Bürgermeisterin Anne Hidalgo möchte die Pariser Innenstadt komplett umgestalten. Es soll eine sogenannte 15 Minuten-Stadt entstehen, in der alle wichtigen Anlaufstellen für die BürgerInnen innerhalb von ca. 15 Minuten erreichbar sind. Daher hat die 15 Minuten-Stadt also ihren Namen. So sollen die Straßen nur noch für Fußgänger und Fahrradfahrer Platz bieten und die Innenstadt möglichst autofrei werden. Nicht nur die Luftverschmutzung würde hierbei immens minimiert werden, auch die Lebensqualität der dort wohnenden Menschen würde sich erheblich verbessern.

Die wenigen, geplanten Straßen sind für alle Verkehrsteilnehmer gedacht und wer trotzdem mit dem Auto fährt, darf nicht überholen. Frühere Parkplätze oder Straßen könnten in Parks, Stadtgärten für Urbanes Gärtnern und Spielplätze umgestaltet werden. Da ein Auto recht viel Platz benötigt, auch wenn es lediglich auf einem Parkplatz steht, stünde auf diese Weise auch deutlich mehr Platz für Wohnraum zur Verfügung.

Wie könnte so eine Stadt aussehen?

Dies erinnert ein wenig an ein Dorf, in dem jeder jeden kennt, weil alles überschaubar und kompakt beieinander liegt. Und doch muss der neu gewonnene Platz optimal genutzt werden, wenn mehrere solcher Viertel entstehen sollen. Als es noch keine Autos gab, war die Stadtplanung eben anders strukturiert, um den Bedürfnissen der Bewohner gerecht werden zu können.

Und so muss sich ein Wohnviertel, das weitestgehend autofrei sein soll, wohl dem Bild damaliger Städte etwas anpassen. Im Klartext bedeutet dies, dass alle für den Bürger wichtigen Einrichtungen innerhalb kurzer Zeit auch zu Fuß erreichbar sein müssen. Einkaufsmöglichkeiten, Ärzte, Kindergärten, Schulen und Behörden sollten alle im Umkreis von 15 Minuten liegen. Auch Arbeitsplätze, Freizeitangebote und Ausgehmöglichkeiten müssen sich in unmittelbarer Nähe befinden, um diesem Anspruch gerecht werden zu können. Dies wäre vor allem möglich, wenn auch ein breit angelegtes Netz an Fahrradwegen vorhanden wäre.

Jedes Viertel kann wie eine eigene, kleine Stadt funktionieren und somit einen leicht ländlichen Charakter bekommen. Auch der Einzelhandel kann von dieser Umstrukturierung profitieren. Wenn jedes Viertel zu einer eigenen Welt mit einer gut ausgebauten Infrastruktur umfunktioniert werden soll, werden zudem dringend Gebäude benötigt, die sowohl Geschäftsräume als auch Wohnmöglichkeiten bieten.

Wie könnte so eine Stadt aussehen?

Dies stellt eine völlig neue Herausforderung für den Immobilienmarkt dar, bietet aber zugleich auch eine große Bandbreite an Möglichkeiten, den Immobilienmarkt neu zu beleben. Mit Sicherheit werden sich durch diese Umstrukturierung auch die zukünftigen Immobilienpreise verändern.

Bereits vorhandene Gebäude können mit Hilfe geschickter Umbaumaßnahmen mehr Wohnraum als bisher bieten, neue Gebäude müssen für die gewerbliche Nutzung und gleichzeitig als Wohnraum geeignet sein. Denkbar wären auch kleinere Wohneinheiten, eventuell bereits möbliert, was gerade für junge Leute oder Singles verlockend sein dürfte. Aber auch Mehrgenerationenhäuser und Gärtnern oder Imkern auf den Dächern der Stadt käme dem Gedanken der regionalen Versorgung durchaus entgegen.

Da durch diese Planung einer Umwandlung in kleinere Wohneinheiten und kompakte Viertel auch der Immobilienmarkt beeinflusst wird, könnten Gebäude oder auch Eigentumswohnungen eine Wertsteigerung erfahren. Wer sich also mit dem Gedanken trägt, seine Immobilie zu verkaufen, sollte sich daher von einem professionellen Immobilienmakler gut beraten lassen.

Skandinavien als Vorreiter

Dass eine Stadt, die den Menschen und seine Lebensqualität in den Vordergrund stellt, um neuen Wohn- und Lebensraum zu schaffen, funktionieren kann, machen andere europäische Länder bereits vor.

In Oslo wird dieses Konzept seit 2015 Schritt für Schritt umgesetzt. Dort waren es nicht nur die Umweltschäden wie die steigende Feinstaubbelastung, die die damalige Stadtregierung zum Umdenken bewegte. Auch das soziale Miteinander, das durch eine solche Wohn- und Lebenskultur gefördert werden soll, spielte eine Hauptrolle bei der Planung einer 15 Minuten-Stadt.

Soviel innovativer Pioniergeist regt auch weitere Städte zur Nachahmung an. Daher planen andere skandinavische Städte bereits ebenfalls die schrittweise Umgestaltung ihrer Innenstädte, ebenso London und Barcelona.

Ist es nur eine Frage der Zeit, bis dieser Trend der 15 Minuten-Stadt auch Deutschland erreicht?

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