Die deutschen Küstenregionen und Inseln zählen hierzulande zu den beliebtesten Reisezielen und Standorten für Zweitwohnsitze. Nach einem starken Nachfrageüberhang für Ferienimmobilien an der Nord- und Ostsee seit Beginn der Pandemie hat hier in 2022 erstmals eine teilweise Kaufzurückhaltung infolge der Inflations- und Zinsentwicklung eingesetzt. Viele Interessentinnen und Interessenten haben den Kauf einer Ferienimmobilie vorerst verschoben, was in einigen einfachen und mittleren Lagen zu leichten Preiskorrekturen geführt hat. Im Vergleich zu anderen Immobiliensegmenten zeigt sich der Markt für Ferienimmobilien an den Küsten trotz gestiegener Inflation und Zinsanpassungen preisstabil und krisenresistent – als besonders resilient erweist sich weiterhin das Premiumsegment. „Insbesondere Ferienhäuser und -wohnungen in den Toplagen an den deutschen Küsten werden von einer finanzstarken Klientel erworben, die mit einem hohen Eigenkapital nicht so stark auf Fremdfinanzierung angewiesen ist. Daher ist dieses Segment besonders preisstabil”, erklärt Till-Fabian Zalewski, CEO von Engel & Völkers für Deutschland, Österreich und die Schweiz, und führt weiter aus: „So werden für Premium-Objekte in den besonders begehrten Lagen wie beispielsweise in Kampen auf Sylt nach wie vor Spitzenpreise von bis zu 29 Millionen Euro erreicht.”
„Ähnlich wie an vielen Erstwohnsitzstandorten beobachten wir auch in vielen einfachen und mittleren Lagen an der Nord- und Ostseeküste teilweise eine leichte Korrektur der immensen Preisanstiege während der Pandemiejahre – jedoch bleibt die Nachfrage hier auch in geopolitisch herausfordernden Zeiten vergleichsweise hoch, was den Markt für Ferienimmobilien weiterhin zu einem besonders sicheren Hafen für Investitionen macht”, erklärt Till-Fabian Zalewski. In den Bestlagen der beliebten Küstenregionen entwickeln sich die Preise für erstklassige Objekte unabhängig von der aktuellen Zins- und Inflationsentwicklung und bleiben auf hohem Niveau stabil.
So verzeichnet Engel & Völkers weiterhin die höchsten Preise für Ferienhäuser an der Nordseeküste auf Sylt, wo für erstklassige Immobilien bis zu 18 Millionen Euro gezahlt werden – in Einzelfällen für Liebhaberobjekte sogar bis zu 29 Millionen Euro bzw. bis zu 37.000 Euro pro Quadratmeter. Auf der nordfriesischen Insel Föhr betragen die Angebotspreise bis zu 5 Millionen Euro. Auch an der Ostsee sind die Preise für Immobilien in den Toplagen stabil: So werden auf Rügen bis zu 4,3 Millionen Euro aufgerufen. Auf der Nachbarinsel Usedom betragen die Angebotspreise bis zu 3,5 Millionen Euro für Premium-Objekte in sehr guter Lage.
Im Marktsegment für Ferienwohnungen werden die höchsten Preise in den deutschen Küstenregionen derzeit auf Norderney erzielt: Hier reichen die Quadratmeterpreise für Objekte in sehr guter Lage bis zu 28.000 Euro, in Einzelfällen sogar bis zu 31.000 Euro. Auf Sylt werden ähnlich hohe Preise aufgerufen – bis zu 27.000 Euro kostet hier ein Quadratmeter für eine Wohnung in Bestlage. An der Ostsee werden die höchsten Preise für Ferienwohnungen in den begehrtesten Lagen auf Rügen (bis zu 18.000 Euro pro Quadratmeter) sowie am Timmendorfer Strand (bis zu 15.000 Euro pro Quadratmeter) erzielt.
Nachdem Ferienimmobilien in den vergangenen Jahren auf Sylt in allen Lagen stark nachgefragt waren und es inselweit zu enormen Preiszuwächsen kam, ist auch hier das Lagekriterium noch entscheidender geworden. „Während erstklassige Ferienimmobilien wie etwa in den begehrtesten Lagen in Kampen oder Keitum weiterhin zum Teil für Preise im zweistelligen Millionenbetrag angeboten werden, schwächt die teilweise Kaufzurückhaltung in den einfacheren Lagen den starken Nachfrageüberhang der vergangenen Jahre zunehmend ab, sodass die Preise hier leicht nach unten korrigiert werden”, erklärt Silke Hagenah, Lizenzpartnerin von Engel & Völkers Sylt, und führt weiter aus: „Da die Gemeinde Sylt künftig den Bau neuer Ferienwohnungen einschränken will, um ein verträgliches Maß an Ferienwohnungen zu Dauerwohnungen zu schaffen, wird es zu einer weiteren Angebotsverknappung in diesem Segment kommen, sodass Wohneigentum auf der Insel noch begehrlicher wird.” Neben der idyllischen Natur mit malerischen Dünen- und Heidelandschaften zieht insbesondere die gehobene Gastronomie-Szene mit regelmäßigen Neueröffnungen und wechselnden Konzepten auch künftig eine qualitätsbewusste und kapitalstarke Klientel auf die Insel.
Die Expertinnen und Experten von Engel & Völkers blicken zuversichtlich auf die weitere Entwicklung des Ferienimmobilienmarktes an der deutschen Nord- und Ostseeküste. „Sicherheit, Flexibilität und Individualität sind nur ein paar der zahlreichen Gründe, weshalb Ferienwohnungen und -häuser hier weiterhin gefragt sein werden. Da viele Interessentinnen und Interessenten den Kauf vorerst nur verschoben haben, ist auch dort, wo in 2022 ein Nachfragerückgang zu beobachten war, mittelfristig wieder mit einem Anstieg der Preise zu rechnen”, konstatiert Till-Fabian Zalewski. Im Premiumsegment werden die Preise für Ferienimmobilien in allen deutschen Küstenregionen weiterhin weitestgehend auf hohem Niveau stabil bleiben. „Hier ist neben der finanziellen Unabhängigkeit der Klientel die Emotionalität tragend für die Kaufentscheidung – für die Erfüllung des Traums einer eigenen Immobilie in der favorisierten Urlaubsdestination werden Käuferinnen und Käufer immer bereit sein, hohe Liebhaberpreise zu zahlen“, sagt Till-Fabian Zalewski abschließend.