Durch die Covid 19 Pandemie hat sich unsere Arbeits- und Wohnsituation verändert. Werden wir wieder an unseren regulären Arbeitsplatz zurückkehren? Wie sieht das Büro der Zukunft aus?
Abgesehen von den 28% der Befragten, die bereits einen Arbeitsplatz zu Hause besaßen, haben sich 39% im letzten Jahr einen festen Arbeitsplatz eingerichtet. Dies bedeutet, dass sie nicht vom Küchen- oder Esstisch arbeiten, sondern tatsächlich einen weiteren Platz geschaffen haben, auf dem sie ihre Materialien liegen lassen können.
Für über 56% der Befragten hat sich dadurch der Platzbedarf zu Hause verändert. Sie würden heute, bei der Immobiliensuche nach anderen Aufteilungen suchen. Ein Arbeitszimmer, in dem man in Ruhe arbeiten kann, ist das neues Gesprächsthema bei Immobilienbesichtigungen, berichtet Philipp Niemann, Geschäftsführer von Engel & Völkers Luxemburg. “Es ist nicht nur die Anzahl an Schlafzimmern, die heute unsere Kunden interessiert, sondern auch zusätzlicher Platz für den Schreibtisch - sei es ein eigener Raum oder ein größeres Wohn- oder Schlafzimmer in dem sich Arbeitsnische einrichten lässt”, berichtet er.
Vor Corona fand für die meisten Luxemburgerinnen und Luxemburger das Wohnen und das Arbeiten räumlich voneinander getrennt statt. Dies hat sich gezwungenermaßen, zumindest für Dienstleistungen im Büro, durch die Pandemie verändert. Die Arbeit wurde mit nach Hause genommen. Wohnen und Arbeiten findet nun zusammen statt. Kinderbetreuung ist plötzlich nebenbei möglich und Vorgesetzte sind tolerant und verständnisvoll.
Nun müssen die Unternehmen umdenken und stehen hier vor unterschiedlichen Herausforderungen. Ein wichtiges Thema ist die rechtliche Komponente. Wer zahlt im Homeoffice für Internet, Strom und Arbeitsmittel? Verträge müssen angepasst werden, denn der Arbeitsplatz zu Hause ist vertraglich meist nicht geregelt.
Auch was die Büroflächen angeht, sorgt die New-Work-Situation für eine Neuordnung. Engel & Völkers Commercial berichtet von Kunden, die vermehrt zu kreativer Nutzung der Geschäftsflächen neigen. Es wird nach Mehrfachnutzungsoptionen für die ungenutzte Zeit gesucht und die Flächennutzung überdacht. Das Engel & Völkers Headquarter in Hamburg hat schon vor Jahren zukunftsorientiert gedacht und hat eine riesige Gemeinschaftsnutzfläche etabliert.
Dieser Trend kommt ursprünglich aus der Tech Branche. Heute sind flexible Arbeitssysteme in jeder Branche gefragt. Großflächen mit Flex Desk, und mehr Besprechungsräume - dazu ein paar Wohlfühlecken - so sieht das Büro der Zukunft aus. Die Unternehmen haben verstanden, dass man die Arbeit nicht nur mit nach Hause, sondern auch das Zuhause mit ins Büro nehmen können muss. Kinder und Haustiere können mitgenommen werden und private Gespräche sind auch während der Arbeitszeit ohne schlechtes Gewissen möglich. Hierfür müssen Rückzugsorte geschaffen werden, die zum Büro der Zukunft dazugehören.