Investoren haben die stabile Entwicklung der demografischen und sozioökonomischen Fundamentaldaten in Brandenburg a. d. Havel aufmerksam beobachtet. “Immer mehr Kapitalanleger investieren in Immobilien in der Stadt und sorgen so für steigende Preise”, fasst Anja Gnest-Oppenborn, Leiterin Wohn- und Geschäftshäuser bei Engel & Völkers Commercial Brandenburg a.d. Havel, die aktuelle Marktsituation zusammen.
Wachsende Stadt - steigende Mieten
Der Immobilienmarkt von Brandenburg a.d. Havel wird laut dem aktuell erschienenen “Wohn- und Geschäftshäuser Marktreport Brandenburg a. d. Havel” von Engel & Völkers Commercial maßgeblich von der räumlichen Nähe zu Berlin und Potsdam geprägt. Immer mehr Berufspendler zögen in die Stadt und die Ansiedlung der Medizinischen Hochschule Brandenburg sorge für einen Bevölkerungszuwachs durch Professoren und Studierende. “In der Folge der wachsenden Wohnraumnachfrage ist die durchschnittliche Angebotsmiete innerhalb eines Jahres bereits um 11,9 % gestiegen”, erläutert Gnest-Oppenhorn.
Weitere Preissteigerungen erwartet
Für Kapitalanleger würden diese Rahmenbedingungen einen wichtigen Faktor darstellen, sodass trotz der momentanen Bereitschaft vieler älterer Bestandshalter, ihre Immobilie zu veräußern, ein deutlicher Nachfrageüberhang das aktuelle Marktgeschehen präge. Mit 59 registrierten Transaktionen seien 2017 rund 23 % mehr Objekte als noch im Vorjahr gehandelt worden. Gleichzeitig sei das Umsatzvolumen auf 75 Mio. EUR geklettert. Engel & Völkers Commercial rechnet auch 2018 weiterhin mit einer hohen Nachfrage nach Anlageimmobilien. Durch das bisher noch relativ moderate Preisniveau bestünde noch deutliches Entwicklungspotenzial, sodass sich der Trend der vergangenen Jahre fortsetzen werde. Sowohl die Quadratmeterpreise als auch die Faktoren würden in allen Lagen weiter ansteigen. Bei einer Transaktionszahl von 50 bis 55 Objekten werde sich das Umsatzvolumen voraussichtlich zwischen 53 und 55 Mio. EUR bewegen.
Zunehmende Professionalisierung
Obwohl das klassische Marktgeschehen weiterhin von privaten Investoren bestimmt werde, sei eine zunehmende Professionalisierung spürbar. Vor allem lokale und regionale Anleger, die langfristige Alternativen zu den teilweise überhitzten Märkten der Bundeshauptstadt suchten, zählten zu den Käufern. “Sie profitieren von der momentanen Verkaufsbereitschaft vieler Bestandshalter aus den alten Bundesländern, die mit überhöhten Renditeerwartungen in der Nachwendezeit Objekte erworben haben und nun die günstigen Marktbedingungen nutzen, um diese gewinnbringend zu veräußern”, ergänzt die Marktexpertin. Als entscheidendes Kriterium in der Rendite- und Risikoabwägung vieler Interessenten fungiere dabei überwiegend die Lage. Im Nachfragefokus stünden daher besonders Objekte in den guten und sehr guten Lagen, sodass dort die Faktoren signifikant gestiegen seien und im Maximum Kaufpreise vom bis zu 19,5-Fachen der Jahresnettokaltmiete erreicht würden. In den guten Lagen wie in Teilen der Altstadt, der Neustadt und am Dom ließen sich dennoch weiterhin durchschnittliche Bruttoanfangsrenditen von 6,8 % realisieren.
Aufwertungsprozess in der Innenstadt
Viele Investoren würden in Brandenburg a. d. Havel gezielt sanierungsbedürftige Objekte kaufen, um diese grundlegend zu modernisieren. Besonders die Innenstadtlagen befänden sich daher seit einigen Jahren in einem Aufwertungsprozess, der auch auf andere Lebensbereiche ausstrahle und die Attraktivität des gesamten Standortes beeinflusse. So würde auch die touristische Bedeutung der Stadt innerhalb der Region weiter wachsen. Das Segment der Ferienimmobilien sei daher ein zunehmender Einflussfaktor, der zukünftig auch den Markt für Wohn- und Geschäftshäuser beeinflussen würde.