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Ulm früher und heute
Wissen Sie, was sich früher an der Stelle befunden hat, auf der heute Ihre Immobilie steht? In Ulm zeugt nicht nur die historische Altstadt von einer bewegten Geschichte. Was viele nicht ahnen: Die Ulmer Hügel waren einst ein europaweit bekanntes Wein- und Spargelanbaugebiet!
Europas größte Festungsanlage
Das Ulmer Zentrum strahlt an jeder Ecke Geschichte aus: Mit dem höchsten Kirchturm der Welt, ist das Ulmer Münster natürlich das Wahrzeichen der Stadt. Aber auch das Fischerviertel mit seinem „Schiefen Haus“ oder das prächtig verzierte Rathaus sind nicht nur schön anzusehen, sondern erinnern an die Zeit, als Ulm eine der wichtigsten Handelsmetropolen entlang der Donau darstellte. Rings um das Stadtzentrum sowie auf den Hügelspitzen thront das imposante Mauerwerk der Ulmer/Neu-Ulmer Festungsanlage mit pittoresken Bastionen, Kasematten, Türmen und Burgen. Mit neun Kilometern Durchmesser zählt sie als Europas größte Festungsanlage! Erbaut wurde sie zwischen 1842 und 1849. Der Deutsche Bund wollte Situationen wie den Einmarsch Napoleons wenig Jahrzehnte zuvor vermeiden.
Über den beliebten Wohnvierteln von Safran- und Michelsberg erinnern daran das Fort Albeck sowie die Michelsburg. Das Schöne: Viele dieser historischen Bauten werden auch heute noch genutzt, insbesondere für kulturelle Zwecke. In der Wilhelmsburg finden im zweijährigen Turnus Open-Air-Musicals statt, die Charivari Begegnungsstätte hat ebenfalls ihre Räume in dem heimeligen Mauerwerk bezogen, während auf dem Kuhberg die Theaterbastion mit Schauspiel, Comedy und den beliebten „Wine & Jam“- Sessions das Mauerwerk zum Beben bringt. Rund um die Glacis-Anlagen auf der Neu-Ulmer Seite befindet sich ein malerischer Stadtpark. Mehr zur Geschichte und den historischen Bauten der Ulmer Festungsanlage erfahren Sie hier.
Ulmer Spargel bis nach Russland exportiert
Wein, Spargel, Flachs – auf den Ulmer Hügeln, wo heute schmucke Appartements und Häuser stehen, wuchsen einst wichtige Erzeugnisse, die weit über die Grenzen der Stadt hinaus bekannt waren. Seit dem 14. Jahrhundert erfuhr der Flachsanbau regen Aufwind. In Weberei-Hochburgen wie Merklingen und Langenau wurde der Stoff gesponnen und zu Materialien wie „Barchent“ weiterverarbeitet. Über die Donau gelang die mit dem „Ulmer Gütesiegel“ versehene Ware in die Nachbarländer. Die Qualität des Ulmer Leinens genoss europaweit hohes Ansehen. Im Stadtgebiet erinnern Bezeichnungen wie Bleicher Hag und Bleichstraße an die Textiltradition der Region.
Die fruchtbaren Böden der Donaumetropole waren im 15. und 16. Jahrhundert überwiegend mit Weinreben bepflanzt. Ein edler Tropfen entstand aus den Trauben des „Söflinger Weinbergs“, der mittlerweile als Eselsberg bekannt ist. Daneben war die Stadt ein wichtiger Handelsplatz für Wein, zum Beispiel aus Stuttgart. Rund 800 Fässer wurden pro Woche auf dem Ulmer Weinhof umgeschlagen.
Ebenso bemerkenswert ist die lange Gartentradition der Stadt. Im 13. Jahrhundert gehörte Ulm neben Frankfurt, Lübeck und Hildesheim zu den einzigen Orten, die eine Gärtnerzunft nachweisen konnten. Große Bekanntheit erlangte Ulm durch den Spargelanbau, der bis nach Frankreich und Russland exportiert wurde. Auch der Anbau von Blumenkohl, Artischocke und weiterer Gemüsesorten zählt dazu. Noch heute wird dieser Ära gedacht – wenn beim Fischerstechen die Figur des „Ulmer Spargel“ gegen das „Ulmer Zuckerbrot“ zum Wettkampf antritt.
Tipp: Wissenswertes zu Ulmer Nutzpflanzen können Sie im Botanischen Garten der Universität Ulm entdecken.
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