Montag - Freitag 9:00 - 18:00 Uhr
Während der Coronapandemie hat sich die Ferienhotellerie als resilienter erwiesen als die Stadthotellerie. Daher blickt Engel & Völkers Hotel Consulting optimistisch in die Zukunft. Es gibt allerdings auch Herausforderungen, die es zu meistern gilt. Andreas Ewald, Gründer und geschäftsführender Gesellschafter von Engel & Völkers Hotel Consulting zeigt uns seinen Blick auf die Branche auf. Dieser ist auch im neuen Marktbericht Deutschland 2022 Ferienimmobilien zu finden.
Die Auswirkungen der Pandemie haben dazu geführt, dass deutsche Ferienregionen eine Renaissance, in den Sommermonaten sogar einen regelrechten Boom erlebt haben. Die internationalen Reiserestriktionen haben als positiver Impuls gewirkt und die Nachfrage nach erdgebundenem Reisen im Inland deutlich erhöht. So konnte beispielsweise Schleswig-Holstein im Juli 2021 einen neuen Rekord bei den Übernachtungszahlen verzeichnen. Als Folge sind dort die durchschnittlichen Zimmerpreise in der Hotellerie 2020 und 2021 jeweils um 11 Prozent gestiegen.
Dies zeigt die hohe Resilienz der Ferienhotellerie in der Krise – im Gegensatz zur geschäftsbezogenen Stadthotellerie. Hier herrschen nach wie vor geringe Auslastungszahlen vor, da internationale Gäste sowie Messen und Veranstaltungen größtenteils ausbleiben und nur allmählich wieder zurückkehren.
Die Ferienhotellerie kann daher als Gewinnerin in der Krise betrachtet werden. Allerdings wird das Bild getrübt von alten und neuen Herausforderungen: Durch die Pandemie hat sich die seit jeher hohe Saisonalität des Geschäfts, bei dem der größte Teil der Jahresumsätze in den Sommermonaten verdient wird, zusätzlich verschärft.
Die durch die Reiserestriktionen umgelenkten Touristenströme treffen auf zum Teil veraltete Angebote und veraltete Infrastruktur. Gleichzeitig werden aufgrund höherer Umwelt- und Nachhaltigkeitsstandards zusätzliche Investitionen erforderlich. Und nicht zuletzt stellt der verschärfte Mitarbeitermangel die Hotellerie vor Schwierigkeiten. Zahlreiche Fachkräfte haben die Branche seit Pandemiebeginn ganz verlassen.
Auf der anderen Seite hat die Resilienz der deutschen Ferienhotellerie auch das Interesse zahlreicher Investoren geweckt. So drängt frisches Kapital in die Ferienregionen und ermöglicht neue Hotel-Produkte. Diese bieten die Chance, Destinationen neu zu entwickeln und zu positionieren.
Vorreiter und Persönlichkeiten erschaffen Lifestyle-Hotels und Resorts, die den lokalen Tourismus nicht verdrängen, sondern ergänzen und weitere Kundengruppen erschließen. Neue Übernachtungskonzepte wie „Glamping“, Tiny-House- oder Outdoor Angebote zeigen, wie stark die Nachfrage nach erlebnisorientierten Produkten und nicht nur die reine Zimmernachfrage ist.
In Zukunft wird ein Teil der heutigen inländischen Gäste wieder Fernreisen präferieren. Doch dürften die Vorteile des erdgebundenen Reisens und des damit verbundenen geringeren CO2-Abdrucks für die älteren wie auch die jüngeren Generationen langfristig an Bedeutung gewinnen. Kürzere Buchungsperioden sowie die durch die Pandemie verstärkte Verschmelzung von Arbeit und Freizeit werden der deutschen Ferienhotellerie weiter Rückenwind bieten. Voraussetzung für einen Erfolg über die Pandemie hinaus ist allerdings eine konsequente Ausrichtung der Angebote an den Bedürfnissen der Gäste. Hier bieten sich im aktuellen Umfeld Chancen. Denn wenn ein Immobiliensegment wandelbar ist, dann die Hotellerie.
Vom 3.-5. Mai 2022 findet wieder das International Hospitality Investment Forum (IHIF) in Berlin statt. Engel & Völkers Hotel Consulting ist vor Ort und wird auf zwei Panels sprechen: Am 4. Mai zum Thema „The Evolution of the Lease” und am 5. Mai geht um „The new Leisure”. Oder haben Sie ein Anliegen? Das Team von Engel & Völkers Hotel Consulting freut sich über Ihre Kontaktaufnahme. (25.4.22)
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