Rezession / Inflation und Immobilienmarkt

Seit vielen Jahren übersteigt der Bedarf an Wohnraum das knappe Immobilienangebot. Dieser fundamentale Trend wird sich auch in der aktuellen Situation nicht maßgeblich ändern.

In Deutschland zum Beispiel gibt es in vielen Märkten einen bereits existierenden Mangel, der jedes Jahr weiter zunimmt. Die von der deutschen Regierung in diesem Jahr anvisierte Zahl von 400.000 neuen Wohneinheiten konnte erneut nicht erreicht werden, es entstehen deutlich weniger als 300.000 Einheiten.

In einer Vielzahl der internationalen Erstwohnsitzmärkte ist die starke Nachfrage in den vergangenen Jahren auf das Bevölkerungswachstum und den anhaltenden Zuzug in die Metropolregionen und mittelgroßen Städte zurückzuführen. Demgegenüber steht schon seit längerer Zeit eine zu geringe Bautätigkeit. Diese Entwicklung wird durch die gestiegenen Baukosten, die verzögerten Lieferketten sowie den Fachkräftemangel teilweise noch deutlich verstärkt.

Darüber hinaus fehlt es in einigen Ländern an Anreizen für Investoren, die Bautätigkeit voranzutreiben. Das Zusammenspiel von einem knapper werdenden Angebot und einer durch die neuen Finanzierungskonditionen bedingten Zurückhaltung bei der Nachfrage führt zu einer Stabilisierung der Preise auf hohem Niveau in vielen der von uns betrachteten Märkte.

Eine Investition in Wohnraum ist eine Investition in Lebensqualität. Die Bedeutung eines schönen Zuhauses hat während der Corona‑Pandemie noch weiter zugenommen, sodass neben der Wertentwicklung der Immobilie vor allem die emotionale Rendite durch die Eigennutzung in den Fokus gerückt ist.

Sowohl bei Privatkäufern und ‑käuferinnen als auch bei institutionellen Kapitalanlegern haben sich Immobilien als begehrte und wertstabile Anlageklasse etabliert, gerade in einem herausfordernden Umfeld.