Die New-Work-Bewegung entwickelte sich in den 70er und 80er Jahren aus der Forschung des Sozialphilosophen Fridjof Bergmann (*1930, †2021). Bergmanns Ziel war eine Arbeitswelt, in der alle Arbeitenden eine Tätigkeit verrichten, die sie „wirklich, wirklich wollen“. Dafür entwickelte der gebürtige Deutsche das normative Modell “New Work” und berief sich auf fünf Prinzipien: Freiheit, Selbstverantwortung, Sinn, Entwicklung und soziale Verantwortung. Je besser eine Organisation diese Prinzipien verwirklicht, umso mehr profitieren sie in ihrem Arbeitsprozess. Wir von pro office fragen uns vor diesem Hintergrund: “Wie hilft die Gestaltung der „Denk- und Schaffensfabrik“ Büro diese Prinzipien bestmöglich umzusetzen?”
Bergmanns Prinzip Freiheit erkennen wir in der Entwicklung weg von Arbeitsplätzen, hin zu Arbeitsorten. In modernen Büroflächen entscheiden Mitarbeitende selbständig, wo, wann und wie sie ihre Arbeit verrichten wollen. Sei es in konzentrierter Einzelarbeit oder in einer Gruppensituation, in einem Vier-Augen-Gespräch an einem Rückzugsort oder öffentlich auf der Bürofläche – die New-Work-Bürogestaltung hat den Anspruch, Nutzern alle Arbeitsmodi zu ermöglichen. Gleichermaßen unterstützen die vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten auch eine Kultur der Barrierefreiheit. Der mentale Leitsatz dazu könnte lauten: “Arbeite so, wie Du es gerade brauchst und Du in diesem Moment am produktivsten bist. Auch im Workcafé findest Du einen Platz für dein Schaffen.” Hand-in-Hand geht das Prinzip der Selbstverantwortung. Mit der gewonnenen Freiheit bekommen Nutzer auch die Verantwortung für die Entscheidung des Arbeitsortes übertragen. Sie werden angeregt zu reflektieren, auf welche Art und Weise sie eine bestimmte Arbeit optimal verrichten. Eine Bürofläche ist dafür mit ausreichend differenzierten sowie durchdachten Arbeitsorten zu planen.
Eine hochwertige, bedürfnisgerechte Büroausstattung unterstreicht die Wertschätzung des Arbeitgebers gegenüber seinen Arbeitnehmern. Die Wertschätzung ihrerseits fördert bei den Mitarbeitern die positive, sinnhafte Wahrnehmung der eigenen Arbeit. Des Weiteren führen die neu geschaffenen sozialen Settings im Büro nicht nur zu mehr, sondern zu intensiverem Austausch der Nutzer. Der Ausbau beruflicher Diskurse mit Kollegen und Kunden fördert das Sinnerleben im Arbeitsalltag.
Moderne Büros tragen insbesondere mit der Erfüllung von Nachhaltigkeitskriterien zur sozialen Verantwortung bei. So wird mit dem richtigen individuellen Raumplan und passendem Mobiliar die Flächeneffizienz gegenüber konventioneller Planung um bis zu 60% gesteigert. Dies schont nicht nur finanzielle, sondern mit der Reduktion von Material und Energie auch ökologische Ressourcen. Neben der Mengenreduktion gilt es zudem, mit einem möglichst guten Marktüberblick und detaillierten Produktkenntnissen die Nachhaltigkeitskriterien bei den einzelnen Elementen zu berücksichtigen. Im Sinne der Verantwortung gegenüber dem Nutzer müssen ergonomische Anforderungen und Sicherheit für den Gesundheitsschutz als weitere Aspekte bedacht werden.
Das Prinzip der individuellen Entwicklung der Mitarbeitenden findet sich bereits in den vorgenannten Punkten wieder. Darüber hinaus unterstützen gute Flächenkonzepte durch den Zugewinn an sozialer Dynamik die Entwicklung des Unternehmens. Mehr Kontakte der Mitarbeiter steigern den Zusammenhalt und die Etablierung eines “Wir-Gefühls”. Ein repräsentatives Büro steigert die Identifikation mit – und das Commitment gegenüber dem Unternehmen. Darüber hinaus entstehen kritische Diskurse, die reflektive Prozesse und Verbesserungen in der Organisation anregen.
Thorsten Illmer (Leitung Büroflächen Engel & Völkers): “Unsere Erfahrung aus zahlreichen erfolgreichen Projekten hat uns gezeigt: Die Ausrichtung an den Prinzipien des New Work bei der Konzeption und Umsetzung von Büroflächen verbessert die Kommunikation und Arbeitszufriedenheit der Mitarbeiter sowie die Unternehmensentwicklung insgesamt. Vertrauen Sie dabei auf die Expertise erfahrener Partner.”
Redaktion und Text: pro office Hannover und Engel & Völkers Commercial