Rückblickend konnten im hannoverschen Markt für Wohn- und Geschäftshäuser bzw. Mehrfamilienhäuser im vergangenen Jahr erneut Rekorde verzeichnet werden. Im Jahr 2020 rangierten die Kaufpreise noch im Bereich zwischen 2.350,- € und 3.000,- € pro m². Im Folgejahr wurden nun Quadratmeterpreise von 2.650,- € bis 3.650,- € gezahlt. Die durchschnittliche Angebotsmiete erhöhte sich moderat um 1,4% auf 9,71 €/m². Resultierend stiegen die Kaufpreisfaktoren (Multiplikator der Nettokaltmiete zur Ermittlung des Verkaufspreises) noch einmal deutlich. Die untere Grenze steigerte sich innerhalb des Jahres um 3,5 Faktoren auf das 27,5-fache der Nettokaltmiete. Für Objekte in gutem Zustand und guter Lage wurden 2,5 Faktoren mehr als in 2020, insgesamt das 33,5-fache, taxiert. Das Marktvolumen der verkauften Mehrfamilienhäuser unserer Landeshauptstadt lag bei ungefähr 255 Mio. €. Auch wir bei Engel & Völkers Commercial freuen uns über das erfolgreichste Jahr unserer hannoverschen Firmengeschichte. Über das Jahr hinweg steigerten wir signifikant die Anzahl der Transaktionen. Zusammen mit den zuvor beschriebenen Wertsteigerungen schlossen wir das Jahr mit einem Transaktionsvolumen von über 50 Mio. € allein im Bereich Mehrfamilienhäuser ab.
Aktuell ist der hannoversche Immobilienmarkt nach wie vor sehr belebt und das Transaktionsgeschehen rangiert konstant auf hohem Niveau. Aus der Vielzahl an Einflussgrößen tun sich momentan zwei hervor: Zum einen erachten viele Eigentümer von Anlageobjekten den Zeitpunkt als günstig, um die starken Wertsteigerungen der letzten Jahre durch einen Verkauf zu realisieren. Die in der Diskussion stehende Anhebung des Leitzinses steigern die Wahrscheinlichkeit der Stabilisierung des Preisniveaus. Weiterhin wirken bei privaten Anlegern die Maßnahmen der Politik und anstehende Gesetzesänderungen verständlicherweise verunsichernd. Die abrupte Aufkündigung der KFW-55 Förderung war für alle Marktteilnehmer überraschend. Eine Alternative oder Folgeregelung wurde seitens der Regierung bis dato nicht kommuniziert. In der nahen Zukunft sind strengere Auflagen für energetische Sanierungen im Koalitionsvertrag vorgesehen. Mit der laufenden Grundsteuerreform und den ausstehenden Änderungen im Mietrecht kommen weitere finanzielle Belastungen auf Vermieter zu.
Zum anderen monieren insbesondere institutionelle Investoren aus unserem Kundenkreis wirtschaftliche Schäden durch Strafzinsen und steigende Inflation. Zu den Kosten ungenutzter Liquidität, kommen drohende Verteuerung von Finanzierungen. Für viele unserer gewerblichen Anleger sind aktuell noch verfügbare, günstigere Kredite in Verbindung mit einem hohen Kaufpreisfaktor eine interessantere Variante als ein hoher Kredit zu einem potenziell niedrigeren Faktor in der Zukunft. Unterm Strich entsteht ein nennenswerter Anlagedruck und somit ein starkes Kaufinteresse bei Investoren.
Das Immobilienjahr 2022 verspricht demnach ein spannendes zu werden. Für weitere Informationen zum Thema Mehrfamilienhäuser / Wohn- und Geschäftshäuser stehen meine Kollegen und ich Ihnen gern zur Verfügung. In der vergangenen Woche haben wir unseren Marktreport für das Jahr 2021 veröffentlicht. Gerne stellen wir Ihnen den Report kostenfrei zur Verfügung. (-> hier)