Immobilieninvestoren und –eigentümer sind in Mülheim a.d.R. in einer regelrechten Aufbruchstimmung. Hohe Wohnraumnachfrage, sinkender Leerstand und steigende Angebotsmieten sorgen für eine hohe Marktdynamik. Das Rekordergebnis aus dem Vorjahr mit einem Transaktionsvolumen bei Wohn- und Geschäftshäusern von 100 Mio. EUR wurde nochmals um 86 % übertroffen.
Starke Nachfrage nach Anlageimmobilien
Mit einem Transaktionsvolumen von 186 Mio. EUR war das Jahr 2017 laut dem aktuell erschienenen „Wohn- und Geschäftshäuser Marktreport Mühlheim a.d.R.“ von Engel & Völkers Commercial das bisher umsatzstärkste. Die hohe Anzahl verkaufter Wohn- und Geschäftshäuser (277) unterstreiche die Dynamik am Mülheimer Markt. Alleine in den Stadtteilen Altstadt I und II seien 88 Wohn- und Geschäftshäuser für knapp 100 Mio. EUR gehandelt worden. Auch in den Stadtteilen Styrum und Dümpten registriere man mit 95 verkauften Objekten und einem Transaktionsvolumen von ca. 35 Mio. EUR ein deutlich aktiveres Handelsgeschehen als im Vorjahr. Engel & Völkers Commercial rechnet somit weiterhin mit einer starken Nachfrage nach Anlageimmobilien und geht von stabil hohen Transaktionszahlen für das Gesamtjahr 2018 aus. Bei einem Umsatzvolumen zwischen 120 und 135 Mio. EUR läge die Anzahl der gehandelten Objekte voraussichtlich zwischen 220 bis 240.
Strukturwandel heizt den Markt an
„Die erfolgreich umgesetzten Projekte in der Innenstadt sowie der deutlich sichtbare Strukturwandel in der gesamten Stadt haben bei Eigentümern und Investoren zu einer spürbaren Aufbruchstimmung geführt“, fasst Daniel Wiese, Büroleiter Wohn- und Geschäftshäuser bei Engel & Völkers Commercial in Mülheim, zusammen. Mit dem StadtQuartier Schloßstraße werde bis zum zweiten Quartal 2019 ein weiteres Entwicklungsgebiet fertiggestellt. Anstelle des ehemaligen Kaufhof-Gebäudes entstünden Neubauten mit einem Nutzungsmix aus Hotellerie, Service-Wohnen, Büros, Einzelhandel und Gastronomie. In diesen einfachen bis mittleren Lagen rund um den Hauptbahnhof müssten Käufer von Wohn- und Geschäftshäusern derzeit zwischen 530 und 1.160 EUR/m² zahlen. Mit einem durchschnittlichen Angebotspreis von 1.312 EUR/m² liege Mülheim jedoch deutlich unter dem Preisniveau anderer C-Standorte.
Flächenbebauung mit Augenmaß
Um der gestiegenen Wohnraumnachfrage nachzukommen, forciere die Stadt bereits seit mehreren Jahren verstärkt den Wohnungsneubau. Vermehrt würden in vorhandenen Infrastrukturen Flächen mit älteren Gebäuden und energetisch schlechten Bauausführungen abgerissen, um eine bessere Bebauung des Grundstücks zu ermöglichen. So müssten andere Freiflächen nicht in Anspruch genommen werden. Doch trotz der hohen Bauaktivität steige die Nachfrage nach Wohnraum kontinuierlich.
Leerstand sinkt trotz hoher Bauaktivität
„Die Leerstandsquote verringerte sich weiter und liegt aktuell bei nur noch 2,4 %. Dies hat unmittelbaren Einfluss auf die Entwicklung der Angebotsmieten im gesamten Stadtgebiet“, erläutert Wiese. Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum sei die durchschnittliche Angebotsmiete in Mülheim um 3,9 % auf 6,93 EUR/m² gestiegen. Die höchsten Steigerungen seien in den Stadtteilen Styrum, Speldorf und Altstadt I registriert worden. Stadtweit betrachtet, lägen die Angebotsmieten im ersten Quartal 2018 in Bestandsobjekten zwischen 5,00 und 10,70 EUR/m².