Im Mai wurden deutschlandweit nach und nach die Corona-Maßnahmen gelockert. Viele Menschen haben das dankbar angenommen und die zurückgewonnene Freiheit wieder zum Shoppen genutzt. Die Zahl der Passanten in den Innenstädten belegt das: Zwischen dem ersten und dem vierten Mai-Samstag stiegen die Besucherzahlen deutschlandweit, in einigen Einkaufsstraßen sogar auf gut das Doppelte.
Eine Straße in Köln war besonders beliebt: Die meist besuchte Shoppingmeile Deutschlands war am Samstag, 30. Mai, die Schildergasse (Mitte) in der Fußgängerzone von Kölns Altstadt-Nord. Am dortigen Zählpunkt bummelten am vierten Mai-Samstag fast 7.700 Passanten pro Stunde vorbei.
Engel & Völkers Commercial wertete hierfür die Daten der Firma hystreet.com aus, einem Tochterunternehmen des Investors Aachener Grund. Hystreet.com führt Lasermessungen* an führenden Einzelhandelsstandorten in Deutschland durch. In diesem Jahr wurden die Passantenfrequenzen an 113 Standorten in 55 Städten gemessen.
Frankfurt und München auf den Plätzen
Auch die Zeil (Mitte) in Frankfurt macht sich fast genauso gut im Samstagsranking. Rund 7.600 Einkäufer flanierten am 30. Mai am dortigen Zählpunkt vorbei – Platz zwei für die immer schon umsatzstarke Einkaufsstraße in der größten Stadt Hessens. Auf dem dritten Rang landete die Kaufingerstraße in München, eine der ältesten Straßen der bayerischen Landeshauptstadt. Dort wurden 6.900 Passanten pro Stunde gezählt.
Dass trotz der wieder steigenden Besucherzahlen in den Shoppingmeilen aber noch längst nicht alles beim Alten ist, zeigen Vergleiche mit dem Monat Mai des Jahres 2019. Nimmt man die Besucherzahlen aller vier Mai-Samstage zusammen, zeigt sich, dass trotz steigender Tendenz insgesamt deutlich weniger Passanten in den Einkaufsstraßen unterwegs waren als im Vorjahr.
Die beliebte Neuhauser Straße in München beispielsweise – 2019 war sie auf Platz 1 im Mai-Ranking der bestbesuchten Einkaufslagen – musste 2020 an ihrem Zählpunkt ein Passanten-Minus von 56 Prozent hinnehmen. Allerdings klingt das dramatischer, als es in Relation gesehen ist: Die Neuhauser Straße landete im 2020er Mai-Ranking immer noch auf Platz 4.
Einige Standorte fast auf Vorjahresniveau
Andere Standorte indes lagen schon fast wieder gleichauf mit dem Vorjahr. So etwa die Königstraße (Süd) in Stuttgart. Sie büßte im Vergleich zu 2019 unterm Strich nur 15 Prozent an Passanten ein (alle vier Mai-Samstage zusammengenommen).
Grund für die mehr oder weniger starken Einbrüche bei den Passantenzahlen dürften die unterschiedlich rigiden Corona-Maßnahmen der Bundesländer sein. So konnten beispielsweise in Baden-Württemberg bereits am 4. Mai wieder alle, auch große Geschäfte öffnen, während in Bayern noch die Regel galt, dass nur auf Ladenflächen von weniger als 800 Quadratmetern Kunden empfangen werden durften.
*Bei der Laserzählung werden Passanten in den Einkaufsstraßen durch Messgeräte gezählt, die in die Gebäudefassaden integriert sind. Im Gegensatz zu konventionellen Handzählungen lassen sich so rund um die Uhr Daten mit sehr hoher Genauigkeit ermitteln.
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