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Wie verändert sich das Büro nach Corona – ein Blick in die Zukunft

Das Büro wandelt sich vom reinen Arbeitsplatz zum Begegnungs- und Kommunikationsort – so die Essenz der aktuellen Fraunhofer-IAO-Studie „Back to the Office“.


Die massiven Auswirkungen, die die Covid-Pandemie auf die globale Arbeitswelt hatte und hat, verleitet einige Beobachter zu einem Abgesang auf das Büro. Dabei sprechen die Fakten eine andere Sprache. Nur wenige Unternehmen planen, ihre Büroflächen zu reduzieren. Doch sie werden in Zukunft grundlegend anders genutzt. Wie dieser Wandel aussehen könnte, zeigt die aktuelle Studie „Back to the Office“, die das Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO im Auftrag von Engel & Völkers Commercial Berlin und dem Immobilienentwickler Euroboden durchgeführt hat.


Frische Ideen für inspirierende Räume

Arbeitnehmer erwarten in Zukunft mehr Entscheidungsautonomie bei der Wahl ihres Arbeitsorts, so die Umfrage unter rund tausend Personen, die im September 2021 durchgeführt wurde. Während sich fokussiertes Arbeiten zunehmend in die Privatwohnung verlagert, gewinnt das Büro als Ort der Kommunikation an Bedeutung. Der eigene Schreibtisch in der Firma wird immer weniger wichtig; Desk-Sharing-Konzepten stehen die Befragten überwiegend positiv gegenüber.


„Im Gegenzug erwarten die Mitarbeiter frische Ideen, wie das Büro persönliche Kontakte produktiv fördern kann“, sagt Aissatou Frisch-Baldé, Leiterin Büroflächenvermietung bei Engel & Völkers Commercial Berlin. „Flächen dürften deshalb zunehmend umgewidmet werden – von klassischen Schreibtisch- und Konferenzräumen zu inspirierenden, informellen Begegnungsorten.“ Diese müssen nicht zwangsläufig in Innenräumen liegen; das Angebot von Außenanlagen wie Terrassen und Gärten ist ein Faktor, den die Befragten befürworten.


Fokus auf Nachhaltigkeit anstatt Luxus

Nachhaltigkeit kristallisiert sich als ein weiterer Faktor heraus, den Arbeitnehmer zunehmend von ihrem Büro erwarten. Damit werden sie – neben Regulator und Investoren – zu einer weiteren Triebfeder für ESG-Kriterien (Environmental, Social, Governance, deutsch: Umwelt, Soziales, Unternehmensführung) im Immobilienbereich. So stellt die Studie fest, dass Mitarbeiter überwiegend die Berücksichtigung von Umweltschutzkriterien bei der Gestaltung des Gebäudes und bei der Einrichtung befürworten. Dagegen spielt ein luxuriöses Umfeld am Arbeitsplatz für die meisten keine Rolle. 


Inspiration erwarten Arbeitnehmer aber nicht nur von der Gestaltung von Gebäude und Ausstattung, sondern zunehmend auch vom Mikroumfeld. Die Nachbarschaft wird immer wichtiger: So suchen Start-ups das Umfeld von anderen jungen Unternehmen, Kreative siedeln sich gern in der Nähe anderer Kreativer an und private Bildungs- und Forschungseinrichtungen bevorzugen Standorte in Uninähe oder im Umfeld junger Unternehmen. Wenn solche Kriterien gegenüber „harten“ Standortfaktoren wie Verkehrsanbindung oder Mitpreisniveau stärker in den Vordergrund treten, könnten sich zukünftig auch die Kriterien der Unternehmen zur Standortwahl wandeln. „Ein lebendiges Umfeld könnte dann Innenstädten oder Kiezen Vorteile gegenüber klassischen Bürolagen geben“, so Frisch-Baldé.


Hier können Sie die komplette Studie "Back to the Office" downloaden.

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