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Wie viel Zeit und Geld sollte man in die Sanierung einer Immobilie investieren? Für viele private Eigentümer ist das eine entscheidende Frage. Sie sehen ihre Objekte oft aus einer ganz anderen Perspektive als institutionelle Investoren. Oft sind sie bereit, in aufwändige Sanierungen zu investieren, selbst wenn der Ertrag erst langfristig sichtbar wird, erklärt Daniel Schreiner vom Climate-Tech-Unternehmen Purpose Green.
27. November 2024 | Der zentrale Unterschied zwischen privaten Eigentümern und institutionellen Investoren? Die Motivation. Private Eigentümer – ob sie ihre Immobilien selbst nutzen oder vermieten – haben meist eine tiefere Verbindung zu ihrem Eigentum. Ein Gebäude ist für sie nicht nur ein Kapitalwert, sondern auch ein persönliches Projekt. Es könnte ein Teil ihrer Altersvorsorge sein, ein späteres Erbe für die Kinder oder ein wertvoller Beitrag zur Umgebung, in der die Mieter und die Nachbarn leben. Diese Haltung motiviert sie, in Maßnahmen zu investieren, die langfristig den Wert der Immobilie steigern.
Eine repräsentative Umfrage von Immowelt aus diesem Jahr ergab, dass über ein Viertel der befragten Immobilienbesitzer in den letzten zwölf Monaten energetische Sanierungen an ihrem Hauptwohnsitz durchgeführt haben – trotz politischem Hin und Her beim Gebäudeenergiegesetz, gestiegener Baukosten und Handwerkermangel. Die Hauptmotive waren die Senkung der Energiekosten, Verbesserung des Wohnkomforts und die Steigerung des Immobilienwerts.
Eine weitere Studie des Instituts Wohnen und Umwelt (IWU) untersuchte die Einflussfaktoren auf die Sanierungsentscheidungen privater Eigentümer. Die Ergebnisse zeigen, dass neben ökonomischen Aspekten auch nicht-ökonomische Faktoren, wie die Erhöhung des Wohnkomforts und ökologische Überzeugungen, maßgeblich die Entscheidung für energetische Sanierungen beeinflussen.
Nachhaltigkeit und Wohnqualität sind für private Eigentümer also wichtige Aspekte. Besonders bei energetischen Sanierungen zeigt sich dies: Trotz der oft hohen Kosten sind private Eigentümer bereit, in Maßnahmen zu investieren, die den Energieverbrauch langfristig senken und die Energieeffizienz verbessern. Dabei profitieren auch die Mieter, die durch eine bessere Wohnqualität und geringere Energiekosten spürbare Vorteile erhalten.
Diese Haltung hebt sich deutlich von Kapitalgesellschaften ab, die energetische Sanierungen oft nur dann vornehmen, wenn staatliche Förderungen oder gesetzliche Vorgaben diese Investitionen attraktiver machen. Private Eigentümer hingegen sehen die langfristigen Vorteile und treffen ihre Entscheidungen nicht ausschließlich nach kurzfristigen Renditeerwägungen.
Natürlich sind aufwändige Sanierungen für private Eigentümer oft mit großen finanziellen Herausforderungen verbunden. Die Kosten müssen sie meist selbst tragen, und daher sind sie auf Förderprogramme und günstige Kredite angewiesen. Trotzdem entscheiden sich viele, diese Investitionen zu tätigen, weil sie die langfristigen Vorteile sehen. Gerade in Anbetracht des wachsenden Interesses an energieeffizienten Gebäuden und Klimaschutzmaßnahmen erkennen viele private Vermieter, dass nachhaltige Sanierungen die Attraktivität und den Wert ihrer Immobilien steigern.
Private Eigentümer – ob sie ihre Immobilien selbst bewohnen oder vermieten – spielen damit eine wesentliche Rolle in der Gestaltung und Erhaltung von Wohnraumqualität. Ihre Bereitschaft, in nachhaltige Sanierungen zu investieren, wirkt sich positiv auf die Umwelt und die Lebensqualität der Mieter aus. Im Gegensatz zu Kapitalgesellschaften, die primär renditeorientiert handeln, verfolgen private Eigentümer einen langfristigen, wertorientierten Ansatz. Sie tragen wesentlich dazu bei, den Wohnungsmarkt nachhaltig zu gestalten und spielen eine oftmals unterschätzte Rolle dabei, die Qualität von Wohnraum für kommende Generationen zu sichern.
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