Öffnungszeiten:
Mo - Fr von 9 bis 18 Uhr
Der Krieg in der Ukraine ist eine Tragödie. Angesichts des Leids, dass dieser durch nichts zu rechtfertigende Angriff über Millionen Menschen bringt, treten alle ökonomischen Fragestellungen in den Hintergrund.
Dennoch möchten wir auf die berechtigte Frage von Marktteilnehmern eingehen, welche Auswirkungen dieser Krieg auf den Immobilienmarkt in Deutschland und in Berlin hat. Denn tatsächlich gibt es eine Reihe von Implikationen, auch wenn die Immobilienwirtschaft weniger stark von dieser Krise betroffen ist als manche andere Branche.
Millionen Menschen sind bereits aus der Ukraine geflohen, und viele kommen nach Deutschland – auch nach Berlin. Diese Menschen benötigen Wohnraum, und das möglicherweise für längere Zeit. Die bereits bestehende Wohnungsknappheit in der Hauptstadt wird sich damit spürbar verschärfen.
Der Krieg in der Ukraine sorgt zudem für weitere Verwerfungen bei den Lieferketten. Die zuvor schon bestehenden Beschaffungsengpässe bei bestimmten Materialien für die Bauindustrie verstärken sich damit weiter. Das übt einerseits zusätzlichen Aufwärtsdruck auf die Baukosten aus, andererseits dürfte die Bauaktivität aufgrund der Lieferkettenprobleme weiter nachlassen – trotz der hohen Nachfrage.
Die Sanktionen gegen Russland treiben bereits jetzt die Energiepreise in die Höhe, und eine Umkehr dieser Entwicklung ist nicht abzusehen. Damit befeuern die Energiekosten die ohnehin schon erhöhte Inflation weiter, und die Notenbanken dürften sich gezwungen sehen, gegenzusteuern. Auch wenn die Europäische Zentralbank aufgrund der Risiken für die Konjunktur mit Zinserhöhungen vermutlich sehr zurückhaltend agieren wird, dürfte sich der moderate Zinsanstieg weiter fortsetzen.
Inflation, steigende Zinsen und Unsicherheit dürften eine Verlangsamung des Preisanstiegs am Immobilienmarkt – auch in Berlin – bewirken. Wir erwarten jedoch keine Trendumkehr in Gestalt fallender Preise. In- und ausländische Investoren sehen, gerade im aktuellen Umfeld mit wachsenden Unsicherheiten, deutsche und Berliner Immobilien als einen sicheren Hafen. So ist bislang auch kein Abflauen der Marktaktivität zu beobachten, anders als zu Beginn der Corona-Pandemie, als der Markt in eine Schockstarre fiel.
Verkäufer sehen sich also weiterhin einer hohen Nachfrage gegenüber. Käufer sollten die Zinsentwicklung im Auge behalten: Mit Blick auf die Erwartung steigender Zinsen sollten sie erwägen, geplante Akquisitionen vorzuziehen, um die noch günstigen Fremdkapitalkonditionen zu nutzen.
Öffnungszeiten:
Mo - Fr von 9 bis 18 Uhr