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Die Politik hat zahlreiche großzügige Förderprogramme ins Leben gerufen, damit die energetische Gebäudesanierung in Deutschland endlich in die Gänge kommt. Das Problem: Sich im Förderdickicht zurechtzufinden, ist gar nicht so einfach.
Auf Immobilieneigentümer und Mieter rollt in den kommenden Jahren etwas zu. Manche nennen es Lawine, einige Tsunami, andere ein Erdbeben. Das Etwas besteht aus Kosten, Behördengängen, Anträgen und Umbauarbeiten am Gebäude. Es geht um die anstehenden energetischen Sanierungen, die bald umgesetzt werden müssen, sollen die ehrgeizigen Klimaziele im Gebäudebereich bis 2030 und 2045 erreicht werden: Wenn es nach den Plänen der Bundesregierung geht, darf der gesamte Gebäudesektor 2030 nur noch höchstens 72 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr emittieren. 1990 machten die Treibhausgasemissionen im Gebäudesektor gemäß Bundeswirtschaftsministerium noch 210 Millionen Tonnen aus. Bis 2018 sanken die Emissionen auf noch rund 120 Millionen Tonnen.
Was für hektischen Aktivismus sorgen müsste, sorgt bisher eher für ein gemächliches „Eile mit Weile“. Der Blick auf die Sanierungsquote in Deutschland verrät schnell: Überstürzt wird hier gar nichts. Diese liegt unverrückbar bei einem Prozent pro Jahr, das entspricht etwa 200.000 Wohnungen. Es müssten viel mehr sein, Experten gehen von rund einer Million pro Jahr aus, um die Klimaziele zu erreichen.
Und jetzt die gute Nachricht: Kein Hausbesitzer oder Immobilienunternehmer steht allein da. Die Politik hat in den vergangenen Jahren umfangreiche Förderungsprogramme aufgelegt, um Sanierungen voranzutreiben. Sanierungen insbesondere im energetischen Bereich werden dabei großzügig unterstützt – entweder im Rahmen einer steuerlichen Absetzbarkeit der Kosten, im Rahmen von günstigen KfW-Krediten oder konkreten Zuschüssen.
Der Wermutstropfen: It´s complicated – wie könnte es anders sein? Es gehört einiges dazu, sich im Förderdschungel zurechtzufinden. Die erste und sinnvollste Maßnahme bei der Planung von Sanierungen der eigenen Gebäude ist deshalb, mit jemanden zusammenzuarbeiten, der sich mit der Sache auskennt. Die Rede ist von Energieberatern, die zudem dabei helfen können, keine einzige Fördermöglichkeit zu verpassen.
Üppig gefüllte Fördertöpfe stehen insbesondere beim Bundesamt für Wirtschaft und Außenkontrolle (Bafa) parat, wo direkte Zuschüsse zu Einzelmaßnahmen beantragt werden können. Dort gibt es auch einen schnellen Überblick über die wichtigsten Förderungen, und die sind zahlreich. Ein Auszug:
Gefördert werden:
Das förderfähige Mindestinvestitionsvolumen liegt gemäß Bafa bei 2.000 Euro brutto. Der Fördersatz beträgt 15 Prozent der förderfähigen Ausgaben. Die förderfähigen Ausgaben für energetische Sanierungsmaßnahmen von Wohngebäuden sind auf 60.000 Euro pro Wohneinheit und Kalenderjahr gedeckelt, insgesamt auf maximal 600.000 Euro pro Gebäude.
Alle Details hat das Bafa auf einem aktuellen Info-Blatt zusammengestellt (Stand: 09/2022):
Daneben können Immobilienbesitzer bei der staatlichen KfW-Bank seit 22. Februar 2022 im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) zinsvergünstigte Kredite oder (Tilgungs-)Zuschüsse abschöpfen – inklusive Mitteln für eine professionelle Baubegleitung. Gefördert werden diverse Einzelmaßnahmen und vor allem auch Komplettsanierungen mit dem Ziel eines KfW-Effizienzhauses. Wichtig: Die KfW gewährt Kredite ausschließlich über Banken, Sparkassen und Versicherungen. Der Antrag muss vor Beginn des Vorhabens bei einem Finanzierungsinstitut gestellt werden. Und bei der Beantragung muss ein zertifizierter Energieberater eingebunden sein.
Einen guten ersten Überblick gibt die KfW auf ihrer Website.
Einzelmaßnahmen können zudem steuerlich abgesetzt werden. Energetische Sanierungsmaßnahmen wie der Heizungstausch, der Einbau neuer Fenster, die Dämmung von Dächern und Außenwänden werden bis Ende 2029 steuerlich gefördert: Die Steuerzahlung kann um 20 Prozent der Sanierungskosten gemindert werden – verteilt über drei Jahre, so die Angaben der Bundesregierung.
Einen gut strukturierten Überblick für Eigenheimbesitzer, Unternehmen und Kommunen, welche Förderungen momentan für Komplettsanierungen im Bestand und für Einzelmaßnahmen angeboten werden, bietet die neue Kampagnen-Website des Bundeswirtschaftsministeriums www.energiewechsel.de – damit die prall gefüllten Fördertöpfe auch wirklich genutzt werden, um Energie, Geld und CO2-Emissionen einzusparen.
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