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11. Dezember 2024 | Büroimmobilien in Berlin stehen in einer Zeit wachsender ESG-Anforderungen (Environmental, Social, and Governance) vor erheblichen Herausforderungen. Ein Blick auf den Berliner Büroimmobilienmarkt zeigt, dass rund 80% der Bestandsgebäude älter als 20 Jahre sind. Diese Zahl ist alarmierend, denn sie macht deutlich, dass eine signifikante Anzahl dieser Gebäude grundlegend modernisiert werden muss, um den aktuellen Anforderungen gerecht zu werden. Dabei geht es nicht nur um kosmetische Eingriffe oder eine einfache energetische Nachrüstung. Viele dieser Immobilien haben bereits in der Vergangenheit Modernisierungswellen erlebt, doch die aktuellen ESG-Standards setzen die Messlatte höher als je zuvor.
In Zeiten steigender Energiepreise und verschärfter gesetzlicher Vorgaben zur Energieeffizienz nehmen die Anforderungen an Bürogebäude stetig zu. Mieter, die selbst hohe ESG-Ziele verfolgen, suchen vermehrt nach Büroflächen, die diesen Anforderungen gerecht werden. Das bedeutet, dass Immobilien, die diesen Standards nicht entsprechen, im Vergleich an Attraktivität verlieren und höhere Leerstandsrisiken mit sich bringen.
Die Kombination aus einem alternden Bestand und den wachsenden ESG-Anforderungen führt dazu, dass Büroflächen in Berlin zunehmend schwieriger zu vermarkten sind. Die Energieeffizienz rückt immer mehr in den Fokus von Investoren und Mietern. Dabei sind es nicht nur die gesetzlichen Vorgaben, sondern auch selbst auferlegte ESG-Richtlinien, die den Druck erhöhen. Hinzu kommen die rapide steigenden Energiekosten, die es immer wichtiger machen, dass Büroimmobilien effizient und nachhaltig bewirtschaftet werden.
Ein weiteres Problem ist der steigende Leerstand von Büroflächen in Berlin. Investoren müssen feststellen, dass selbst gut gelegene Büroobjekte nicht mehr automatisch als Trophy-Immobilien gelten können. Hohe Leerstände und schlechte Nachhaltigkeitswerte können potenzielle Investoren abschrecken. Zudem zeigt sich, dass Gebäude, die nicht für eine Multi-Tenant-Nutzung optimiert sind, oder deren Modernisierungen zu lange hinausgezögert wurden, erhebliche Schwierigkeiten haben, neue Mieter zu finden.
Eine Umfrage von Deepki unter 250 Immobilienmanagern in Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Spanien und Italien, deren Portfolios einen Gesamtwert von über 226 Milliarden Euro haben, offenbart, dass 94% der Befragten der Meinung sind, dass 20% bis 40% ihres Portfolios in den kommenden drei Jahren zu sogenannten Stranded Assets werden könnten. Besonders betroffen sind dabei Büroimmobilien, die sich direkt hinter Industrieimmobilien und Gesundheitsimmobilien einreihen.
Besonders alarmierend ist, dass 70% der Befragten erwarten, dass Immobilien, die nicht energetisch hochwertig sind, erhebliche Wertabschläge erfahren und längere Leerstände hinnehmen müssen. Dies führt unweigerlich zu einem Verlust von Mieteinnahmen und einer sinkenden Attraktivität dieser Objekte auf dem Markt.
Im Vergleich dazu gelten Wohnimmobilien als deutlich resilienter. Die Nachfrage nach Wohnraum in Berlin bleibt hoch, und die Unterversorgung in diesem Segment bietet Investoren weiterhin stabile Renditemöglichkeiten. Während Büroimmobilien in den letzten Jahren zunehmend unter Druck geraten, rücken Wohnimmobilien immer mehr in den Fokus der Investoren, da sie als weniger riskant und langfristig stabiler gelten.
In Zeiten steigender ESG-Anforderungen und eines alternden Bürobestands stehen Investoren vor der Herausforderung, ihre Büroimmobilien auf den neuesten Stand zu bringen, um weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben. Die Modernisierungsanforderungen sind hoch, und der Markt wird zunehmend anspruchsvoller. Investoren müssen sich darüber im Klaren sein, dass selbst ein vermeintlich attraktives Büroobjekt in bester Lage erhebliche Kopfschmerzen bereiten kann, wenn es nicht den aktuellen Nachhaltigkeitsstandards entspricht.
Als Engel & Völkers Commercial Berlin stehen wir Ihnen mit unserer Expertise zur Seite, um Sie in dieser herausfordernden Zeit bestmöglich zu beraten und Ihre Immobilieninvestitionen zukunftssicher zu machen.
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