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21. März 2023 | In Deutschland wurden 2022 sieben Prozent weniger Wohnungen genehmigt, Rückgang in der Hauptstadt um acht Prozent – wachsende Nachfrage konzentriert sich noch stärker auf Bestandswohnungen
Nach vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamts ist in Deutschland im vergangenen Jahr der Bau von 344.400 Wohnungen genehmigt worden. Das sind knapp sieben Prozent weniger als ein Jahr zuvor und so wenige wie seit 2018 nicht mehr. Die Zahl der genehmigten neuen Wohnungen in neu zu errichtenden Wohngebäuden ging sogar um 7,3 Prozent zurück.
Dabei hat sich die „negative Entwicklung“ im Jahresverlauf verstärkt, wie das Amt in seiner Pressemitteilung vom 10. März anmerkt: Seit Mai ging die Zahl der Anträge kontinuierlich zurück, und im zweiten Halbjahr lag das Minus gegenüber dem Vorjahreszeitraum bei über 12,6 Prozent. Für den Rückgang macht das Amt Lieferprobleme und höhere Kosten von Baumaterialien, Arbeitskräftemangel und gestiegene Finanzierungszinsen verantwortlich.
In Berlin fällt der Rückgang bei den Baugenehmigungen noch stärker aus als im Bundesdurchschnitt. So wurden im gesamten Jahr 2022 mit 17.165 Wohnungen gut acht Prozent weniger Wohnungen genehmigt als im Vorjahr, wie der Tagesspiegel aus den Destatis-Zahlen herausdestilliert hat.
„Die Zahlen sind für alle, die eine Wohnung suchen, ein Desaster, aber sie kommen nicht überraschend“, kommentiert Benjamin Rogmans, Mitglied der Geschäftsleitung bei Engel & Völkers Commercial Berlin. „Seit Jahren wird in Deutschland zu wenig gebaut, obwohl der Bedarf wegen der wachsenden Bevölkerung und immer kleineren Haushalten zunimmt. Das ist ein grundsätzliches, politisches Problem, die Baukosten und Zinsen kommen da nur noch erschwerend obendrauf.“
In Berlin verschärfe eine vermieter- und investorenunfreundliche Wohnungspolitik die Situation zusätzlich, so Rogmans. „Wir hoffen, dass der neue Senat deutlich aktiver wird, um den Wohnungsbau in der Hauptstadt anzukurbeln“, erklärt er.
Vorläufig erwartet Rogmans keine Verbesserung beim Wohnungsangebot in Berlin. „Das bedeutet auch, dass sich die Nachfrage noch stärker auf die bestehenden Wohnungen konzentriert und Bestandswohnungen tendenziell immer begehrter sein werden.“
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